Nach dem denkwürdigen Derby gegen Lankern II (5:5) empfingen die Blau-Weißen in der englischen Woche am Mittwoch den Zweitplatzierten GSV Suderwick am Mumbecker Bach. Die Gäste hegten zumindest noch theoretische Aufstiegschancen und wollten dementsprechend motiviert die Partie angehen. Als kleine Motivation für BWD II hat der Spitzenreiter GW Vardingholt im Falle eines Punktgewinns trotz dessen komfortablen 9-Punkte-Vorsprungs eine Belohnung ausgelobt…

Die Begegnung wurde bei leichtem Nieselregen auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen. Dingden hielt in der ersten halben Stunde gut dagegen, setzte immer wieder (dezente) Akzente nach vorn und konnte den zumeist langen Angriffs- und vielen Eckbällen der Gegner Einhalt gebieten. Doch in der 32. Minute war es dann soweit: Suderwick bekam den Ball in den 16er, konnte ihn dort noch ruhig verarbeiten und zur durchaus verdienten 0:1 Führung mit Hilfe des Innenpfostens verwandeln. Nun zeigte die Dingdener Reserve genau die richtige Reaktion: Nach einer Freistoßflanke von halb rechter Position behielt N. Bielefeld – wie gewohnt – den Überblick im 16er und stocherte den Ball im Liegen bzw. Fallen durch die Beine des Keepers, Stand zur Halbzeit: 1:1.

Wohlwissend, dass der GSV Suderwick nach der Pause stürmisch loslegen würde, bewahrte die Dingdener Hintermannschaft Ruhe und spielte einen ruhigen Ball hinten raus – wie vom Coach in der Halbzeit angemahnt. Um dem Gegner den von der Halbzeitpause aufgefrischten Wind aus den Segeln zu nehmen, gibt es kein probateres Mittel, als ein Tor. Und dieses Führungstor für Dingden erzielte wiederum N. Bielefeld mit einem Lupfer über den herausgeeilten Keeper in der 51. Minute. Eine ganz ähnliche Chance setzte er sonntags zuvor noch an die Latte.

Nervosität und Ratlosigkeit erhielt beim Zweitplatzierten Einzug. Zwar konnten Sie mehr Ballbesitz für sich verbuchen, doch ein Durchbrechen der Dingdener 4er-Kette war nicht in Sicht. So dauerte es bis zur 81. Minute bis dem sehr guten Schiedsrichter keine andere Wahl blieb, als auf den Dingdener Elfmeterpunkt zu zeigen. Torhüter S. Buers konnte sich nicht noch kleiner machen und rauschte nach einem Steilpass mit dem Stürmer zusammen, der das Geschenk dankbar annahm. Der Strafstoß wurde sicher zum 2:2 verwandelt. Nun lautete die blau-weiße Devise, zumindest den Punkt  noch über die Zeit zu bringen. Folgerichtig wechselte C. Kock kurz vor Schluss noch einmal. F. Maibom sollte noch etwas Zeit von der Uhr nehmen. Befreiungsschläge prägten die Schlussphase und einer davon führte über Umwege in der 92. Minute zur ersten (!) Ecke für Dingden.

Schaut man sich den Profifußball im TV an, sind vergleichbare Situation oft von Angsthasenfußball und Zeitspiel geprägt. Die Ecke würde kurz ausgeführt und nach einem „Techtelmechtel“ an der Eckfahne würde die nächste Standardsituation provoziert werden. Nun, auch BWD II „provozierte“ nach der Ecke die nächste Standardsituation, doch die hieß Anstoß für GSV Suderwick!!!

Fabian „BummBumm“ Maibom traf direkt per Kopf zum viel umjubelten 3:2 Endstand. Das überraschte alle Beteiligten und Zuschauer, nur ihn selbst nicht. Hatte er doch noch kurz vor seiner Einwechslung seinen Treffer selbstbewusst prophezeit. Die Entscheidung, ob die drei Punkte nun leistungsgerecht sind oder nicht, überlässt der Autor jedem Einzelnen. Doch angesichts des Einsatzes, Willens und der Moral sind sie allemal verdient.

Stefan Buers